Beginne mit viersekündigem Einatmen und mindestens sechseinhalben Sekunden Ausatmen, am besten durch die Nase. Diese simple Verschiebung verlängert den Parasympathikus-Tonus, senkt innere Lautstärke und macht den Kopf klar. Zwei Minuten reichen, um Nervosität fühlbar zu lösen und Prioritäten wieder sauber zu sehen.
Zweimal kurz einatmen, einmal lang ausatmen: eine bewährte Atemfolge, die CO2 effizient ausbalanciert, Brustraum entspannt und den Stresspegel überraschend schnell senkt. Setze dir einen Timer für neunzig Sekunden, blicke weich aus dem Fenster und spüre, wie Schultern, Kiefer und Stirn spürbar loslassen.
Stelle die Füße hüftbreit, lege eine Hand an Bauch, eine an Rücken. Atme leise ein, doppelt so lang aus. Zähle innerlich drei, sechs, drei, sechs. Ein bis zwei Minuten genügen, um Meetings zu entflechten und innere Präsenz wieder verlässlich aufzubauen.

Fristen schrien, Kalender ratterten, Stimmen wurden scharf. Ich merkte, wie Schultern härter wurden und die Stirn spannte. Die Pause schien unmöglich. Genau dann entschied ich, wenigstens drei verlängerte Ausatmungen zu nehmen – an der Fensterscheibe, still, kaum sichtbar für andere.

Mit jedem langen Ausatmen fiel etwas ab: Lautstärke, Eile, Rechthabenwollen. Gefühle wurden weicher, Worte erhielten Platz. Ich hörte wieder, was wirklich gesagt wurde, nicht nur, was ich befürchtete. Danach konnte ich eine offene Frage stellen, und plötzlich öffnete sich die Runde.

Der Konflikt blieb nicht einfach bestehen, doch er verlor seine Schärfe. Ein realistischer Kompromiss zeigte sich, weil alle kurz Gelegenheit hatten, innerlich zu landen. Das kostet wenig Zeit und spart später Stunden, die sonst im Missverständnis verloren gehen.
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